Katholische Stadtpfarrkirche "Mariä Unbefleckte Empfängnis in Vohenstrauß"

(Quelle: Streifzüge 22/2000 - Wolfgang Dirscherl, Hans Frischholz, Karl Weber)

 

Neben der Friedrichsburg und der evangelischen Kirche ragt aus der Silhouette von Vohenstrauß auch die katholische Stadtpfarrkirche heraus. Sie bildet den zentralen Mittelpunkt aller katholischen Gotteshäuser und Kapellen in der Großpfarrei.

 

Obwohl das beeindruckende Bauwerk auf keine allzu lange Geschichte zurück blicken kann, stellt die Kirche in ihrer neubarocken Gestaltung - vor allem auch nach der letzten umfassenden, gelungen Renovierung - eine sehenswerte Leistung kirchlicher Baukunst dar. In ihrer originellen Verbindung von Langhaus und Zentralbau mit der meisterhaft gewölbten Kuppel bildet sie ein Unikum in der modernen Kirchenbaukunst. Im akademischen Maler Ludwig Angerer aus München hat sie ihren auserlesenen, feinfühligen Illustrator erhalten. Erwähnenswert scheint in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass sich Architekt Hauberrisser ausdrücklich ausbedungen hatte, auch für die Innenausstattung verantwortlich zu zeichnen.

 

Zu verdanken ist dieser imposante Kirchenbau dem verstorbenen Geistlichen Rat Prälat Griener. Auf sein Drängen, das zurückzuführen war insbesondere auf den Anstieg der katholischen Bevölkerung durch die zunehmende Industrialisierung, wurde 1913 die Lösung des Simultaneums (die heutige evangelische Kirche wurde bis 1928 von beiden Konfessionen benutzt) beschlossen. 1914 sollte mit dem Kirchenbau begonnen werden. Doch durch den Ersten Weltkrieg und die Inflation wurde der Plan zunächst zunichte gemacht. Es gehörte großer Mut dazu, in den Wirren der Nachkriegszeit ein solch gewaltiges Bauwerk wieder in Angriff zu nehmen. Die Opferbereitschaft der Bevölkerung war vorbildlich.

 

1927 wurde mit dem Bau begonnen und schon am 10. Juli desselben Jahres durfte die Bevölkerung den ersten wichtigen Abschnitt miterleben: Stadtpfarrer Griener konnte den Grundstein weihen.

Dem vorhandenen Material der heimischen Landschaft entsprechend wurden das Gotteshaus und der zwiebelbehelmte Turm vorwiegend aus Granitbruchsteinen erbaut, so dass das Bauwerk auf den Betrachter recht trutzig, kraftvoll und monumental wirkt. Doch lockern schmückende Details, Vorsprünge und Nischen sowie das farbig abgesetzte Dach diese Wucht des Äußeren wieder auf. Ein solches Detail ist beispielsweise die Figurengruppe "Jesus, der Kinderfreund" über dem Hauptportal. Mit dem Einzug am 7. Oktober 1928 in die neu erbaute, jedoch noch nicht  fertig gestellte Kirche wurde das Simultaneum nach 271 Jahren (es bestand seit dem 23. Februar 1657) in der Stadt Vohenstrauß beendet. Nun hatten auch in Vohenstrauß beide Konfessionen je eine eigene Kirche. 

Am 5. Mai 1929 gab Diözesanbischof Dr. Michael Buchberger der neuen Kirche die hohe Weihe. Mit der feierlichen Weihe des Kreuzes, das am 13. September 1931 auf den Kirchturm aufgezogen wurde, war der Kirchenneubau außen vollendet. Die Kirche hat eine Länge von 46 Metern und eine Breite von 22 Metern. Die Kuppelhöhe beträgt 16,30 Meter und die Höhe des Turms 44 Meter.

Die Ausmalung der Kirche durch Kunstmaler Ludwig Angerer aus München und Ludwig Steininger aus Vohenstrauß konnte erst im Oktober 1934 beendet werden.

 

Schon 1932 führte der damalige Chorregent Karl Pöllmann die neue Orgel vor. Diese Orgel wurde im Juni 1999 abgebaut. Unter Verwendung eines Großteils der alten Pfeifen wurde eine Orgel von der Firma Kubak, Augsburg und das Gehäuse neu gebaut und am 17.12.2000 durch HH Bischof Manfred Müller geweiht.

 

Da fünf Glocken der Kirche in der NS-Zeit am 17. April 1942 abgenommen und eingeschmolzen worden waren - nur mehr eine Glocke durfte den Gläubigen den Ruf der Kirche verkünden - stand das Jahr 1949 ganz im Zeichen der sechs neuen Glocken, die neu angeschafft werden konnten.

 

1946 wurde der Platz vor und neben der Pfarrkirche mit Kleinsteinpflaster belegt. Notwendige Renovierungen wurden 1958/1959 unter Leitung von Stadtpfarrer Sebastian Riedl, 1984/1985 unter Stadtpfarrer Franz Xaver Reitinger und ab 1986 unter Stadtpfarrer Franz Winklmann durchgeführt. Das wohl größte Projekt wurde 1989 mit der umfassenden Neugestaltung der Pfarrkirche begonnen. Das Presbyterium wurde vergrößert und neu gestaltet, eine Fußbodenheizung eingebaut, die Fußbodenplatten und das Gestühl erneuert und die Empore saniert.

Die Arbeiten an der Vohenstraußer Pfarrkirche wurden 1996/97 weitergeführt mit der Sanierung von Dach, Turm und Außenmauern.

 

Während der Renovierung konnten die Gottesdienste in der jetzigen evangelischen Stadtkirche, der ehemaligen Simultankirche, abgehalten werden. Dies war bestimmt auch ein ganz wesentlicher Baustein für die freundliche und freundschaftliche ökumenische Zusammenarbeit in unserem Ort.

 

Betritt man durch das der Stadtmitte zugewandte Hauptportal das Gotteshaus, so erschließt sich dem Beschauer ein fröhlich beschwingtes, neubarockes Panorama, ein Reichtum an Farben und Formen. Auf das dreischiffige Langhaus folgt das querhausartig eingeschobene Zentralhaus als Queroval mit einer meisterhaften Flachkuppel überwölbt, so dass eine gewaltige Rundung mit einem majestätischen Raumeindruck entstand.

Neben dem Versammlungsraum der Gemeinde (Kirchenschiff) stellt natürlich der Altarraum (Presbyterium) das geistige Zentrum einer Kirche dar. Er wurde bei der letzten Renovierung 1989 aufgrund der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils, die sich unter dem Schlagwort "Volksnähe" am treffendsten zusammenfassen lassen, deutlich umgestaltet.

Zelebrierte der Priester vor dieser Zeit mit dem Rücken zum Volk am Hochaltar, so findet die Hl. Messe jetzt am Volksaltar mit Blick zur Gemeinde statt. Das alte hölzerne Provisorium, das unmittelbar nach dem Konzil als Volksaltar aufgestellt worden war, wurde durch einen steinernen Volksaltar ersetzt. Mit dem Symbol des Weinstocks enthält er die zentralen Motive des Gottesdienstes (vgl. Joh. 15.5). Das Provisorium dient nun als Antependium des Hochaltars in der Oberlinder Kalvarienbergkirche. Erwähnenswert ist auch der neue Ambo mit Hl. Geist, Taube und Feuerzungen. Die Neugestaltung durch den Bildhauer Hans Wurmer aus Hausen bei Bad Abbach unter dem Architekten Roland Steger wurde von der Pfarrgemeinde gut angenommen. Zur Konsekration des Volksaltars am 8. Dezember 1989 kam H.H. Weihbischof Vinzenz Guggenberger nach Vohenstrauß.

Die wesentlich erweiterte Fläche des Altarraumes unterstreicht ebenfalls das neue Prinzip der Volksnähe. Neben dieser nun kurzen Distanz zwischen Priester und Gemeinde bietet die neu geschaffene Fläche vor allem zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für den Gottesdienst (Platz für Chor, Ministranten, liturgische Dienste und Raum für Schmuck).

Nachdem bereits die alte Simultankirche der Muttergottes geweiht war, lag es nahe, diese Tradition fortzuführen. Das Patrozinium wird am 8. Dezember gefeiert, am Festtag Mariä unbefleckte Empfängnis, "Maria Immaculata". Sehr interessant ist das Hochaltarbild wegen seiner wohl einmaligen Verquickung dreier Festgeheimnisse: 1. Maria Immaculata (angedeutet durch die Lilie, Zeichen der Reinheit), 2. Maria Königin (Krönung durch die Dreifaltigkeit) und 3. Maria vom Siege (der Teufel wird in die Tiefe hinab gestoßen). Die dritte Aussage des Bildes wird jedoch durch den 1950 erneuerten Tabernakel größtenteils verdeckt. Ein Umstand, der damals vielleicht durchaus erwünscht war, um den Gläubigen bei der Feier der hl. Messe den Anblick des Satans zu ersparen.

 

Ebenfalls auf dem Hochaltar ist die hl. Anna dargestellt, als Patronin des ehemaligen Herzogtums Sulzbach, zu dem Vohenstrauß lange Zeit gehörte. Über dem Tabernakel, in der  Aussetzungsnische, befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit dem Lebensbaum im Hintergrund.

 

Der Hl. Donat, gleichfalls ein beliebter Patron der Sulzbacher, und der Hl. Sebastian als Fürsprecher bei "Pest und Todtsgefahr" stehen zu beiden Seiten des Hochaltars. Schließlich sei noch erwähnt, dass die älteste Vohenstraußer Kirche eine Taufkirche gewesen ist und somit dem Hl. Johannes geweiht war. Dieser Umstand fand im Deckengemälde über der Orgelempore Beachtung, auf dem die Enthauptung des Hl. Johannes zu sehen ist.

 

Die Gut-Tod-Kapelle auf der Evangelienseite des Presbyteriums enthält als Altarbild eine Darstellung vom Tod des Hl. Josef, ein Bild aus dem 18. Jahrhundert, das aus der alten Pfarrhofkapelle in der Pfarrgasse neben dem evangelischen Pfarrhaus stammt. Vom Kirchenmaler Ludwig Angerer stammen die beiden Ölgemälde "Vielleicht diese Nacht - der Tod steigt über die Mauer" und "Die Totenschädel - die Vergänglichkeit alles Irdischen". Neben dem Eingang zur Gut-Tod-Kapelle steht die Statue des Hl. Bruder Konrad, auf der rechten Seite des Presbyteriums, die der Hl. Elisabeth und unmittelbar neben dem Ambo die der Hl. Muttergottes, eine Arbeit des Bildhauers Wenzl Sperl aus Luhe (1985).

Zum 25. Priesterjubiläum von HH BGR Stadtpfarrer Franz Winklmann wurde 1996 ein neuer Taufstein von der Pfarrgemeinde gestiftet, welcher bei den Stufen zum Altarraum seinen Platz fand (wie Altar und Ambo von Hans Wurmer). 

 

An der Decke des Presbyteriums schuf Angerer das Gemälde von der Erscheinung des göttlichen Herzens, wie es der hl. Margarete Maria Alacoque zuteil wurde. Auch zwei große Gemälde an den Wänden des Altarraums lenken die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich. Auf der rechten Seite, neben der Kanzel, ist das Motiv "Der gute Hirt" dargestellt und auf der linken Seite sehen wir "Die Bergpredigt" aus dem Jahr 1959. Die Kanzel wird gekrönt von einer Figur des hl. Petrus mit den Attributen Schlüssel und Buch.

 

 

Die beiden Seitenaltäre wurden vom Vohenstraußer Kunstmaler Ludwig Steininger gestaltet und sind dem hl. Herz Jesu und der hl. Familie geweiht.

 

Neben dem linken Seitenaltar mit dem Bild vom allerheiligsten Herz Jesu befindet sich eine Figur des hl. Antonius sowie davor das Grab des Kirchenerbauers Prälat Eduard Griener, der am 8. Februar 1951 verstarb. Rechts vom Presbyterium befindet sich der Altar der Heiligen Familie mit einer Statue des hl. Gerhard Majella.

Auf der linken Seite im Eingangsbereich befindet sich der Altar mit der hl. Theresia vom Kinde Jesu sowie die Gnadenkapelle der schmerzenreichen Muttergottes. Die Pieta wurde von einem einheimischen Bürger nach einem Gipsoriginal in Holz nachgeschnitzt.

 

Die Fenster sind künstlerisch sehr aufwendig gestaltet. Größtenteils erzählen sie vom jeweiligen Stifter und dessen Anliegen. So hat auch der Architekt Hauberrisser, der während des Kirchenbaus schwer erkrankte, rechts vom Haupteingang zum Dank für seine Genesung ein Fenster gestiftet. Hier ist zu ersehen, dass der Kirchturm anfangs noch nicht sein endgül-tiges Ausmaß erreicht hatte.

 

Das Fenster über dem Nebeneingang auf der rechten Seite ist dem Förderer der Kirchenmusik St. Carolus Borromäus gewidmet. Der Stifter dieses Bildes, Kirchenmusikdirektor Professor Dr. Karl. Weinmann, geboren in Vohenstrauß und von 1910 bis 1929 Leiter der Kirchenmusikschule Regensburg, ist im priesterlichen Gewand mit einem Notenblatt in der Hand dargestellt. Ihn überragt Bischof Borromäus, der Namenspatron des Stifters.

 

Auf dem Bild gegenüber ist die hl. Barbara sehr kunstvoll dargestellt. Dieses Fenster hat Barbara Weinmann, die Schwester von Professor Dr. Weinmann, gestiftet und ihrer Namenspatronin verehrt.

Das Fenster im Presbyterium ist dem hl. Augustinus gewidmet.

 

Das größte und beeindruckendste Kunstwerk der Stadtpfarrkirche stellt das Kuppelgemälde dar. Auf einer Bildfläche von 370 qm und einer Außenkontur von rund 70 Metern sind das Kirchen- und Weltbild der damaligen Zeit festgehalten. 

 

Das Fresko beginnt in der Mitte mit Blickrichtung zum Hauptaltar. Eine Himmelsdarstellung, über der im obersten Teil der Kuppel der Erzengel Michael als Patron der katholischen Kirche thront, markiert zugleich Anfangs- und Endpunkt der Bilddarstellung. Von diesem Zentrum aus werden in streng hierarchischer Ordnung jeweils die beiden Gewalten der Erde, die weltliche Macht (Schwertgewalt) links und die kirchliche Gewalt (Schlüsselgewalt) rechts herum dargestellt. Beide Hierarchien stehen in direkter Verbindung zum Himmel. Nach alter Bautradition haben sich auch die Baumeister der Kirche in bescheidener Weise darin verewigt. Die Ortsbezogenheit, durch Personen aus Stadt und Land im Porträt hergestellt, möchte ebenfalls die direkte Verbindung der Gemeinde zu Gott verdeutlichen.

 

Im Zentrum schwebt der Erzengel Michael in majestätischer Größe. In ihm steigt gleichsam die katholische Kirche vom Himmel herab, wunderbare Engelsgestalten bringen sie auf die Erde. Die Engel künden folgenden Satz aus dem Glaubensbekenntnis: Descendit de Coelis, "um der Menschen willen ist Gott vom Himmel herabgestiegen". Ein Engel kommt mit dem Kreuze, ein anderer mit Hostie und Monstranz und ein weiterer mit der Bibel vom Engel mit dem kostbaren Traghimmel, wie er z.B. bei der Fronleichnamsprozession verwandt wird.

 

An den beiden Kuppelseiten werden die einzelnen Stände dargestellt. In der Mitte schwebt der hl. Geist in die Höhe.

Rechts die "kirchliche Macht", der hl. Vater Papst Pius XI. knieend, Kardinal Faulhaber, die drei Regensburger Bischöfe Dr. Buchberger, Henle und Hierl, im Hintergrund der aus unserer Gegend stammende Missionsbischof Anzer, Vizekönig von China, in der Tracht eines chinesischen Mandarins. Über dieser Gruppe schweben die Engel, welche vom Himmel herab Tiara, Stab, Schlüssel und Mitra bringen. Anschließend folgen die Orden der katholischen Kirche, dargestellt durch die Pfarrgeistlichkeiten Prälat Griener, Kooperator Hengl und Gigler als Zisterzienserpatres, Benefiziat Johannes Wagner als Prämonstratenser im weißen Talar, Benediktinerpater Prof. Gregor Braun aus Neumühle (er war wirklich Benediktiner in Metten) in einem Buche schreibend. Es folgen der hl. Bruder Konrad, der Hl. Aloisius, die armen Schulschwestern mit Kindern, welche vom Schutzengel zum Altar geführt werden, eine kranke Frau mit Mallersdorfer Schwestern, ein Bettler, der durch einen Engel Trost und Hilfe erfährt. Es folgt ein Engel, der mit Fanfaren die Heiden ruft, danach der Missionar Pater Gregor Steger aus Altenstadt, der im Jahre 1950 in Nordkorea den Märtyrertod erlitt, beim Taufen. Die verschiedenen Erdteile werden als Inder, Mohren, Nomaden und Indianer dargestellt.

 

Links vom Mittelstück sind die weltlichen Stände dargestellt: Kurfürst Maximilian I. von Bayern, daneben ein Landgraf von Leuchtenberg (beide hatten sich mit der Durchführung der Gegenreformation um die Wiederherstellung des katholischen Bekenntnisses in der Oberpfalz verdient gemacht); zwei Garden, der eine mit dem Wappen des Bayerischen Königreichs (das Ludwig I. im Jahre 1835 einführte und das bis 1918 galt, also auch noch zu der Zeit, als der Kirchenbau geplant wurde), der andere mit dem Vohenstraußer Stadtwappen; Bürger und verschiedene Stände der damaligen Zeit wie Militär und Arbeiter mit für diese Zeit üblichen Eisenhämmern (dazwischen Kirchenpfleger Karl Hoch mit einem Hut in der Hand); Bauern mit ihren Patronen, dem hl. Leonhard mit Hirtenstab und der hl. Notburga als Schnitterin mit Sichel und Korngarbe.

Ein Mann und eine Frau mit Stoffballen stehen für die Leinenweberei, Frauen mit Krügen verkörpern Töpferhandwerk und Porzellanindustrie, der große Schiffsanker dient als Symbol des Handels. Die Kunst wird dargestellt durch einen Bildhauer, der gerade an einer Marienstatue arbeitet. Der Architekt Heinrich Hauberrisser zeichnet den Kirchenplan, der Kirchenmaler Ludwig Angerer ist ebenso am Werk wie die beiden Baumeister Johann und Donat Ach aus Vohenstrauß. Über der Kunst streuen Engel Rosen und Fruchtsamen auf die Erde herab.

An der Rückseite der Balustrade steht der hl. Albert der Große, der am 16. Dezember 1931 heilig gesprochen wurde (Prälat Griener hielt hierzu im Dom zu Regensburg, wo Albert der Große zwei Jahre Bischof war, die Festpredigt) mit seinem Schüler, dem hl. Thomas von Aquin. Die musizierenden Engel bringen den Triumph der Kirche zum Ausdruck.

 

Das Kuppelgemälde findet seine Fortsetzung nach unten. In der Komposition des gewaltigen Bildes wird gezeigt, wie die Kirche Gottes vom Himmel zur Erde niedersteigt. Nun tut sich dar, wie die sichtbare Welt am Ende der Zeiten untergeht und wie dann die Kirche in das himmlische Jerusalem übergeht. Über den Seitenaltären und den Beichtstühlen wurden in vier Nischen durch Stuckumrahmungen je drei Felder geschaffen. Hier sind die vier apokalyptischen Reiter, die furchtbaren Boten des nahenden Weltgerichts (Offenbarung 6, 2-8) dargestellt. Pest, Krieg, Hunger und Tod.

 

In den Fenstergemälden der vier Nischen im Kirchenschiff befinden sich die Darstellungen der vier geheimnisvollen lebenden Wesen vor dem Throne Gottes, welche der Evangelist Johannes im Buch der Offenbarung beschreibt. Das erste Wesen gleicht einem Löwen, das zweite einem jungen Stier, das dritte einem Menschengesicht und das vierte einem jungen Adler. Sie werden gedeutet als Symbole der vier Evangelisten Markus, Lukas, Matthäus und Johannes.

Die Kreuzwegstationen stammen noch aus der alten Simultankirche.

 

Im hinteren Bereich des Kirchenschiffes zeigt das Bild vom hl. Franziskus, wie er zu den Vögeln predigt. Das gegenüberliegende Gemälde zeigt uns die hl. Rita. Durch das Fenster, das auf dem Gemälde dargestellt wird, sieht man unter Eis und Schnee eine blühende Rose (sog. Ritarose).