Dorfkapelle in Erpetshof

Der Ortsteil Erpetshof mit seinen etwa 40 Einwohnern besitzt eine kleine Kapelle mit barockem Altaraufbau und barocken Seitenfiguren.
Der erste Kapellenbau in Erpetshof dürfte möglicherweise schon 1794 entstanden sein, da die Glocke im Firsttürmchen diese Jahreszahl trägt. Quellenmäßig ist jedoch das Entstehungsjahr nicht belegt. Da die Kapelle nach acht Jahrzehnten dem gänzlichen Verfall nahe war, wurde das Kirchlein 1875 wieder hergestellt. Das bezeugt eine Votivtafel an der Wand mit folgender Inschrift "Diese Kapelle war dem gänzlichen Verfall nahe, und wurde durch ein Gelöbnis des Joh. Gieler, Müllermeister von hier, wegen seinem Sohn, welcher dem Tode nahe war, wieder hergestellt - 1875".

Die Stadt Vohenstrauß hat aufgrund des Eingemeindungsvertrages mit Waldau auch hier als neue Eigentümerin in den Jahren 1983/84 die Kapelle innen und außen gründlich renovieren lassen und den Vorplatz gärtnerisch gestaltet, so dass nun das Kirchlein in neuem Glanz erstrahlt.
Weil ein geeigneter Standort nicht gefunden werden konnte, sah man - vom Standpunkt des Denkmalpflegers - von einer zunächst geplanten totalen Erneuerung glücklicherweise ab. Anstelle des vorher separat stehenden Glockenturms (Gerüstkonstruktion) erhielt die Kapelle einen neuen Dachreiter. Das alte Altarbild (1) von 1800, das die Krönung Mariens darstellte, wurde durch eine Arbeit des Hobbymalers Alfreds Kummer aus Vohenstrauß, eine Kopie der "Madonna von Foligno" nach Raffael, ersetzt.

 

Die Dorfbewohner unterstützten die Erneuerung der Kapelle nachhaltig und verweilen nun dort gerne zu Gebetsandachten. Auch der Frauenbund Waldau kommt regelmäßig zur Maiandacht und zum Oktoberrosenkranz in diese Kapelle.

(1) Das alte Altarbild wurde im Rahmen der Neugestaltung des Heimatmuseums der Stadt Vohenstrauß in den Ackerbürgerhäusern (Sophienstraße 9) restauriert und hat dort auch einen würdigen Platz gefunden.